Vater des (sächsischen) Maschinenbaus

Grabstelle Familie Haubold

Der Ursprung der Haubold-Familie liegt in Auerswalde. Die Tradition begann mit den beiden Vettern Carl Gottlieb Haubold geb. 1783 und Carl Gottfried Haubold, geb. 1792. Gottlieb schuf in der ehemaligen Wöhlerschen Spinnerei an der heutigen Schönherrstraße eine Webstuhlfabrik, stellte und reparierte Webmaschinen und baute die erste Kammgarnspinnmaschine. Er gilt als der „Vater des Maschinenbaus“. 1836 verkaufte er das Unternehmen, neu firmiert als „Sächsische Maschinenbau-Compagnie“. Ein Jahr später schied er aus deren Geschäftsführung aus und begann 1837 auf dem heutigen Gelände der Ermafa eine Kammgarnspinnerei zu errichten, gleichzeitig eröffnete auf diesem Gelände sein Vetter Gottfried eine Maschinenfabrik. Das Unternehmen „C.G.Haubold jr.“ war geboren. Gottlieb überließ 1839 seinem Vetter das Gelände an der Hartmannstraße. Die heute in der Stadt bekannte „Erste Chemnitzer Maschinenfabrik“ (Ermafa) ist demnach Werk von Carl Gottfried Haubold. Carl Gottlieb verlegte seine Kammgarnspinnerei nach Harthau und verstarb 1856 in Rochlitz.

Die Maschinenfabrik wurde über Generationen im Familienbesitz erfolgreich weitergeführt. Nach Carl Gottfrieds Tode führte sein Sohn Friedrich Hermann Haubold das Unternehmen. Anschließend wiederum dessen Sohn Kommerzienrat Carl Herrmann Haubold. Dieser errichtete im Stadtteil Borna eine große Giesserei. Der Firmennamen war jetzt Maschinenfabrik Eisen-u.Stahlgiesserei – Kupferschmiede „C.G. Haubold A.-G.“

Nach dessen Tode als „G.m.b.H.“ leitete sein Neffe , Dr.- Ing.h.c. Carl Hermann Haubold. Mit der Enteignung 1948 wurde in „VEB Erste Maschinenfabrik“ umbenannt, woraus sich im Volksmund „Ermafa“ ergab.

Der Platz der Grabstätte wurde am 22.07.1878 an die Familie Haubold verliehen.
Neben weiteren Familienangehörigen sind bestattet:

am 26.05.1893 Friedrich Hermann Haubold
am 15.03.1905 Carl Herrmann Haubold (Kommerzienrat)
am 20.03.1937 dessen Neffe, Dr.- Ing. e.h. Carl Hermann Haubold
Am 09.06.1913 wurde Carl Gottfried Haubold vom Johannisfriedhof in das Familiengrab überführt.
Die letzten Bestattungen waren die Urnenbeisetzungen von Frau Dr. Sybille Haubold aus Bonn 1985 und Frau Charlotte Großmann geb. Haubold aus Fraidorf/Allgäu 1994.

Das Grabmal besteht aus schwarzem schwedischen Granit.
Das Relief ist aus italienischem Marmor.
Das Grabmal ist vom Baumeister und Stadtrat Hugo Duderstädt.
Das Relief hat Prof. Hans Hartmann aus Dresden geschaffen.